Wenn die Unordnung in deiner Umgebung dich stört und du gerne etwas ändern möchtest, beginne damit, erst einmal eine Art Grundordnung in deiner Wohnung zu schaffen. Ich weiß, wenn es sehr unordentlich ist und sich um Laufe der Jahre so Einiges angesammelt hat, hat man den Eindruck, das sei niemals zu schaffen. Du weißt gar nicht, wo du anfangen sollst, und da dieser Berg dir unüberwindlich scheint, lässt du es meistens gleich ganz sein.

 

Aber es ist halb so schlimm, wie es scheint. Gehe ganz geordnet vor, so wird sich das Chaos schnell lichten. Das Problem ist meistens nur, anzufangen. Nimm dir jeden Tag erst einmal nur eine halbe Stunde Zeit. Suche dir eine Schublade, ein Schrankfach oder eine Ecke in der Wohnung, die geordnet werden soll. Du wirst erstaunt sein, was du in nur einer halben Stunde alles schaffst. Und es kann niemand sagen, ich hab gar keine Zeit dafür, denn eine halbe Stunde ist nicht viel, die hat an sich jeder übrig. Ich denke, keine Zeit ist meistens eine Ausrede, die eher sagen will, ich hab keine Lust oder etwas anderes ist mir jetzt wichtiger. 

 

Aber wenn dich dein Chaos wirklich stört, solltest du an dieser Stelle ein ernstes Wort mit deinem inneren Schweinehund reden und dich von ihm nicht aufhalten lassen. Und räume nicht nur die Sachen hin und her oder ordne sie nur, sondern schaue gleichzeitig nach, was du von dem Zeug wirklich noch brauchst. Was du ewig nicht mehr benutzt hast, oder bei Kleidung schon lange nicht mehr getragen hast, oder nicht einmal mehr wusstest, dass du es überhaupt hast, kann weg. Du kannst es entweder wegwerfen oder aber auch jemand anderem, von dem du weißt, er könnte es dringend gebrauchen, eine Freude damit machen. Oder du verkaufst es und gönnst dir von dem Ertrag eine kleine Belohnung für deine fleißige Arbeit. 

 

Wenn du jeden Tag - einen Tag in der Woche nimmst du dir frei, da wird nicht geräumt - ein Fach oder eine Ecke aufgeräumt hast, wird sich sehr schnell die Veränderung in deinem Umfeld zeigen. Es wir mit jedem Tag klarer, sauberer und ordentlicher. Wenn du so durch deine gesamte Wohnung oder dein Haus gegangen bist, wirst du sehen, wie unendlich viel klarer und schöner sich das Wohnen jetzt anfühlt. Wenn einmal auf diese Weise alles geklärt ist, ist es viel leichter, alles so sauber und ordentlich zu halten. 

 

Ich habe diese Grundordnung und Sauberkeit ständig in meiner Wohnung, so wie auf den Bildern in der Galerie sieht es bei mir immer aus. Es sei den, ich koche gerade oder mache irgendwas. Aber sobald der Vorgang beendet ist, räume ich gleich alles wieder weg, so dass sich nie mehr dieser Berg ansammelt, den zu beseitigen niemand Lust hat. 

 

Und das ist das ganze Geheimnis: Mache immer alles sofort. Später wirst du keine Lust mehr dafür haben, und schon bleibt es wieder liegen. Z. B. das Geschirr lässt sich sofort nach dem Essen viel schneller spülen, denn später ist alles angetrocknet und dauert zum einen länger und ist zum anderen auch unangenehmer. 

 

Und da kommt der Schweinehund wieder ins Spiel. Gib ihm keine Macht mehr. Es wird dir alles erleichtern. Jede liegengelassene Arbeit entzieht dir Energie. Der Berg liegt da, schaut sich die ganze Zeit an und scheint dauernd zu sagen, ich warte, mach mich weg. Das raubt einem soviel Energie und das Relaxen macht gar keinen richtigen Spaß. Wenn du aber direkt nach dem Essen z. B. alles sofort wegräumst, das Geschirr schnell spülst - ich hab immer den Abwasch von einem Mittagessen in einem vier  Personen Haushalt in einer Werbepause geschafft, also wenn man einmal angefangen hat, ist es halb so wild  - alles einräumst und dir dann gemütlich einen Kaffee gönnst, was meinst du, wie sehr du ihn genießen kannst. Denn du weißt, es ist wirklich Feierabend, und es wartet keine Geschirr mehr auf dich. Du kannst einfach sitzen bleiben. 

 

Ich sehe oft gerade bei Singles großes Chaos, obwohl sie nur für sich sorgen müssen. Ein Einpersonenhaushalt ist so einfach zu händeln. Ich mache es so, wenn ich aufstehe, schaut mich ganz kurz der Schweinehund an, aber ich schaue ihm streng in die Augen und schon ist er ruhig. Er wollte, dass ich es mir erstmal am Pc gemütlich mache, frühstücke und dann vielleicht alles andere, wozu ich dann wahrscheinlich keine Lust mehr habe. Das aber würde mir die ganze Gemütlichkeit nehmen. Also schiebe ich ihn beiseite und mach es es folgendermaßen: Ich stehe auf, putze mir die Zähne und schon mit der Zahnbürste im Mund öffne ich Vorhänge, Fenster zum Lüften usw. Dann puschel ich eben kurz mit dem Tuch durch die ganze Wohnung, bei einer Person ist es ja nicht so viel. Wische einmal alles kurz ab, fege durch oder sauge Staub. Und dann setze ich mich genussvoll an meinen Laptop und genieße mein Frühstücke in dem Wissen, mein Haushalt ist fertig. Wenn ich nachher weg fahre, brauche ich nur noch duschen, mich anziehen und wenn ich abends nach Hause komme, gibt es nichts mehr zu tun, außer vielleicht Essen zubereiten und ein kurzer schneller Abwasch. 

 

Dieses Gefühl der Freiheit ist so klasse, dass ich gar nicht verstehe, wieso es nicht alle so handhaben.  Und es kostet mich morgens nur maximal fünf bis zehn Minuten, die mir dann den ganzen Tag das wunderbare Gefühl bereiten, alles fertig zu haben Also zählt auch hier die Ausrede - naja, ich muss ja auch dann zur Arbeit, ich hab halt die Zeit nicht - nicht, denn zehn Minuten kann man meistens noch erübrigen. Und so hält sich den ganzen Tag dieses wunderbare Gefühl von, ich habe schon alles erledigt und der ganze Feierabend gehört mir. 

 

Ich weiss, eine Mutter mit Kindern hat es da nicht ganz so leicht wie jemand, der Single ist. Aber wenn einmal Grund im ganzen Haus ist, ist es auch da leichter, dieses zu halten. Wenn die Kinder groß genug sind, kann jedes Kind dieses Prinzip auch anwenden. Natürlich reicht es dann aus, wenn jedes Kind z. B. einmal am Abend vor dem Schlafengehen alles schön einräumt, so dass es am nächsten Morgen nicht schon im Chaos aufwacht. Macht man dieses jeden Abend, ist es auch nicht so viel, dass es zu unangenehm wäre.  Wichtig hierfür ist, dass die  Kinder ausreichend schöne bunte Kisten in ihrem Zimmer zur Verfügung haben oder anderen Stauraum, so dass sie auch die Möglichkeit haben, alles gut unterzubringen. Auch wen man wenig Geld hat - und ich weiß da, wovon ich spreche, ich war auch allein erziehende Mutter und hatte immer sehr wenig Geld zur Verfügung - gibt es heute so viele Möglichkeiten, günstig solche Kisten oder Ähnliches zu bekommen.